Als 1999 die Erdgas-Pipeline Jagal von der polnischen Grenze bei Lebus über Baruth/Mark bis nach Thüringen verlegt wurde, stießen die begleitenden Archäologen auf der Gemarkung von Schlenzer auf ein Gräberfeld.
Auf einer Fläche von 2.900 m2 konnten sie 20 Gräber aus der späten Bronzezeit freilegen. Zwar war schon in den 1960er Jahren am östlichen Rand der Ortslage eine einzelne jungsteinzeitliche Axt entdeckt worden, der bislang älteste Fund aus der Gemarkung, aber es war dennoch eine recht überraschende Entdeckung, da bis dahin Funde der sogenannten Lausitzer Kultur in unserer Gegend kaum bekannt waren.
„19 Brandbestattungen unterschiedlicher Ausprägung, mehrere Befunde, die vermutlich ebenfalls Gräber darstellen, ein Gefäßdepot, ein sogenannter Kreisgraben sowie weitere, nicht näher zu klassifizierende Verfärbungen wurden dokumentiert.“ (Heidi Peter-Röcher, Manfred Roeder: Ein Friedhof der späten Bronzezeit auf dem Niederen Fläming In: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Wünsdorf (Hrsg.) Archäologie an der JAGAL Wittenberg 1999 S.38,39). Leider waren Teile des Gebietes bei der früheren Verlegung einer Öl-Pipeline und durch Ackerbau zerstört, so dass die Gesamtfläche des Friedhofs nicht bestimmt werden konnte. Auch die zugehörige Siedlung blieb unbekannt. Es ist anzunehmen, dass es Verbindungen zur nur etwa 10 km östlich verlaufenden alten Handelsstraße aus dem mittleren Donauraum durch Böhmen hindurch zur Elbe und durch das Lausitzische Kerngebiet über Dahme, Baruth und Köpenick an die untere Oder gab.
Ein weiteres Gräberfeld, knapp südwestlich des Dorfes, ist bisher ausschließlich durch facharchäologisch angefertigte Luftbilder bekannt und lässt sich noch nicht datieren. Beim jetzigen Kenntnisstand fehlen Hinterlassenschaften der vorrömischen Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit, der Völkerwanderungszeit und des slawischen Mittelalters.
Es gibt also in Schlenzer noch Einiges zu tun für die Archäologen.
Insgesamt umfasst die als Bodendenkmal eingetragene Ortslage den deutsch-mittelalterlichen und neuzeitlichen Dorfkern mit Kirche.
Freundlicher Hinweis des AIDZ im BLDAM, Wünsdorf vom 16.6.2021