Aus dem Sportlerheim wird eine Mehrgenerationen-Begegnungsstätte

Ausräumaktion am Sportlerheim

Was macht man mit einem Sportplatz-Gebäude mit Umkleideräumen, Duschen, Toiletten, einem Saal und Abstellräumen voller Stühle, Tische, Bänke und vielem anderem, wenn auf dem Sportplatz kein Fußball mehr gespielt wird? Früher lieferten sich hier die einheimischen Fußballer des 1965 gegründeten FC Traktor Schlenzer leidenschaftliche Kämpfe mit den Gastmannschaften aus der Gegend, aber irgendwann kamen keine 11 Freunde mehr zusammen, und der Spielbetrieb wurde eingestellt. Seither befindet sich das Sportlerheim im Dornröschenschlaf; lediglich der Saal wird von Frauen genutzt, die sich regelmäßig zur Gymnastik treffen, und die Frauengruppe und die Männergruppe studieren dort ihre Stücke ein, die sie auf dem alljährlichen Dorffest Ende Mai präsentieren.

Der Große Saal wartet auf Nutzung

2020 nun nahm der Dorfverein „Bergdorf Schlenzer e.V.“ einen beherzten Anlauf, um das Sportlerheim vor dem Verfall zu retten und unter Einbeziehung der Umgebung etwas Nützliches, Freundliches, die Gemeinschaft des Dorfes Stärkendes zu machen: Die Idee der Mehrgenerationen-Begegnungsstätte war geboren, die erste Konzeption wurde entworfen, die Kommunikation mit der Gemeinde als der Eigentümerin des Areals aufgenommen, Pläne geschmiedet und Möglichkeiten der Finanzierung erforscht.

Auch die Küche ist einsatzbereit

Von Anfang an war allen klar: Es kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten mitspielen, insbesondere die Dorfbewohner*innen mit ihren planerischen, handwerklichen, künstlerischen Fähigkeiten, mit Werkzeugen, Maschinen, Traktoren und mit viel Handarbeit dabei sind und dafür höchstens mal mit einem Kaltgetränk und einem warmen Händedruck entlohnt werden. Tatsächlich gelang es, mit der Gemeinde einen langfristigen Pachtvertrag abzuschließen und mit tatkräftiger Unterstützung des Bauamts einen realistischen Bau- und Kostenplan zu entwerfen. Die nicht unerheblichen Kosten für professionelle Gewerke wie Strom, Wasser/Abwasser und Sanitär sowie für Baumaterialien tragen wir zum kleineren Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, für den größeren Teil konnten wir Fördermittel der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und der EU, vermittelt durch die Lokale Aktionsgruppe „Rund um die Fläming-Skate“, gewinnen.

Jetzt – September/Oktober 2022 – ist der Bauabschnitt I erledigt, umfangreiche Elektro- und Sanitärarbeiten wurden von Fachfirmen ausgeführt, eine neue Abwassergrube wurde eingebaut, Vereinsmitglieder und auch andere Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner leisteten bisher schon unentgeltlich über 1.500 Arbeitsstunden am und im Haus: Das Dach wurde gedämmt, das Fundament abgedichtet, Fußböden, Decken, Wände erneuert, verspachtelt, gestrichen, Toiletten und Küche völlig neu gebaut. Die Toiletten wurden schon bei der Schlenzer Rock-Nacht am 3. September genutzt und von den Nutzer*innen gelobt, in Kürze wird die erste Versammlung im Großen Saal stattfinden. Dennoch gibt es auch für den rechten Teil des Gebäudes, für die große Terrasse und vieles anderes noch Arbeit genug – im Herbst 2023 soll alles fertig sein.