Feiern können die Schlenzeranerinnen und Schlenzeraner gut, Gäste von nah und fern sind dabei herzlich willkommen und kommen auch gerne in großer Zahl. Dabei erfreuen sich gerade traditionelle Lieder wie „Schlenzeraner Rüpchen“ und „Schlenzeraner Bratkartoffeln“ trotz oder wegen ihrer unzähligen Strophen größter Popularität: Bei den beliebten Fastnachtsfeiern in der Gaststätte Zum Berg singt der ganze Saal mit. Die Älteren erzählen gerne von diesen lustigen Festen, aber auch mancher Schlägerei. Nach Corona wollen wir diese Tradition gerne fortsetzen – nicht unbedingt mit Schlägereien.
Alljährlicher Höhepunkt – die Corona-Jahre 2020/21 ausgenommen – ist das Dorffest am Sportplatz. Schon kurz nach dem Dorffest beginnen die Planungen für das nächste: Ideen werden gesammelt, das Programm geplant, die Beschaffung der Kostüme und Ausstattungen wird organisiert, Mitstreiterinnen und Mitstreiter werden gewonnen, manches muss verworfen und neu organisiert werden. Da fließt mancher Liter Schweiß, und einige Meinungsverschiedenheiten werden ausgetragen. Feste Programmpunkte sind die Auftritte der „Schlenzeraner Rüpchen“ (Frauen) und der „Schlenzeraner Feen“ (Männer); beide Ensembles müssen frühzeitig mit der Konzeption ihrer Programme und den Proben beginnen.
Kurz vor dem Fest müssen dann das Festzelt aufgebaut, die Tische und Bänke herbeigeschafft, das Kaffee- und Kuchen-Buffet vorbereitet und die Spiel- und Sportgeräte aufgestellt werden. All das und die Aufräum- und Abbauarbeiten nach dem Fest werden von vielen Frauen und Männern des Dorfes perfekt organisiert und mit Freude ausgeführt.
Die Festbesucher müssen nicht nur mit Essen und Getränken versorgt werden: Bratwurst und Spanferkel, Kuchen, Bier, Wasser, Kaffee, sondern sollen auch mit Geschicklichkeitsspielen und sportlichen Herausforderungen unterhalten werden: Kuhmelken (wohlgemerkt: Es werden keine wirklichen Kühe gequält), Bierglasschieben, Bogen- oder Armbrustschießen, Kegeln. Für die Kinder wird eine Hüpfburg aufgebaut, es gibt Bastel- und Schminktische und zwischendurch auch mal ein Eis.
Am Nachmittag oder gegen Abend folgt dann das lang ersehnte Kulturprogramm. Im und am Festzelt drängen sich die erwartungsfrohen Besucher, die ersten Künstler: Trachtenverein, Alleinunterhalter, Kinder vom ASB und andere treten auf. Dann folgt als erster Höhepunkt der Auftritt unserer Schlenzeraner Rüpchen: Mit ihrem perfekt inszenierten Theaterspiel, Musik-untermaltem Gesang und temperamentvollem Tanz begeistern sie die Zuschauer, der Beifall will nicht enden. Derweil warten die Männer nervös auf ihren Auftritt: Kostüm anziehen, Bier trinken, Schminken, noch einen Schnaps ohne das Glas zu beschmieren. Dann ist es für die Schlenzeraner Feen so weit. Der Bau der Dekoration, die Mühen der monatelangen Vorbereitung, die Begeisterung fließen jetzt ein in ihren Auftritt, einen großen Spaß, auch wenn sie am Ende neidlos feststellen müssen: Die Frauen waren mal wieder die absolute Spitze.
Spätestens wenn das Fest vorbei ist, beginnen die Diskussionen: Was machen wir nächstes Jahr? Und dann geht’s wieder ans Vorbereiten.