Kunst und Kultur

Klassisches Konzert

Konzerte

Schlenzer ist ein musisches Dorf. In Schlenzer leben drei Maler, ein Fotograf, und auch James, ein Komponist, Haus an Haus mit Sabine, einer Sängerin. Anke ist Cellistin und Gambistin, Susanne singt in verschiedenen Chören und spielt gemeinsam mit Vroni die sanierte Kirchenorgel, Christoph und Wolfgang sind Gitarristen in Rock-Bands.

Sie treten in Konzerthäusern und Kathedralen auf. Normalerweise. Aber während der Corona-Pandemie war nicht normalerweise. Also verlegten wir uns auf den Saal der Gaststätte, James‘ Hof, die Wiese vor dem Sportlerheim und die Dorfkirche.

Doch der Reihe nach:

Die Gaststätte „Zum Berg“ verfügt über einen ganz außergewöhnlichen Saal mit Bühne, der je nach Stimmungslage und Inzidenzwerten 200 bis 300 Menschen Platz bietet. Schon zu DDR-Zeiten traten Gruppen wie The Matadors, Scirocco, Stern-Combo Meißen und sogar Karat auf, so sagt jedenfalls Monika, und brachten den Saal zum Kochen. Diese lange Tradition wird fortgesetzt. Unter anderem hat Christoph dort mit seiner Band Dr. Hank gespielt. Jahrelang (2009, 2011 und 2014) haben Bine und Andrea, begleitet von James, am Dorfklavier großartige Liederabende gegeben.

Hedda hatte 2019 ihre ganz persönliche Überraschung, als sie zur Adventszeit den Rundfunkchor Berlin „geschenkt“ bekam, der für sie in der Dorfkirche „Es ist ein Ros entsprungen“ sang.

Als die Kultur 2020 wegen Corona zum Erliegen kam, griffen wir zur Selbsthilfe. Sabine probte in ihrem Homeoffice Alban Bergs „Sieben frühe Lieder“, James setzte sich an den Flügel, und so fand am 4. Juli das erste – rein private – Hofkonzert statt. Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober bekamen die beiden Unterstützung von Annerose, Christine und Christina. Zusammen sangen sie Lieder von Clara und Robert Schumann, Johannes Brahms und Franz Schubert. 2021 und 2022 wurden James‘ Hofkonzerte dann auch außerhalb der Corona-Beschränkungen zu einer vielgeliebten Tradition, es wird immer schwieriger, die Besucher*innen aus dem Dorf und die Anreisenden im Hof unterzubringen.

Schon vorher hatten am Sportlerheim Finn mit seiner Gruppe „Punktlandung“ und Martin und Dominic mit dem ersten öffentlichen Auftritt ihrer neu gegründeten Band „Im Kern“ für Begeisterung gesorgt. Fortsetzung folgt!

Dorfansicht
Dorfidylle von Christfried Rändel

Malerei: Ausstellung im Sportlerheim anlässlich des 80.Geburtstags von Christfried Rändel

Wie sollte man einen Maler besser würdigen als mit einer Ausstellung, die gleichzeitig Retrospektive ist und sein Schaffen von Kindesbeinen bis heute zeigt. So wurde am 10./11. Juli 2021 ein Teil seines umfangreichen Werkes im Saal des in der Sanierung befindlichen Sportlerheims ausgestellt, Kunst auf der Baustelle sozusagen. Gemeinsam mit rund 100 Besucherinnen und Besuchern feierten wir das Ereignis.

Aufgrund seiner Neigung und Begabung und dem Impuls seines Namensvetters Christfried, dem Sohn des Pastors, hatte er zunächst überlegt, Kunst an der Kunsthochschule Weissensee zu studieren, sich dann aber doch für Englisch, Französisch und Russisch auf Lehramt entschieden. Nach dem Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin war er viele Jahre gemeinsam mit seiner Frau als Lehrer an der Schule in Lauchhammer tätig, später an der Wiesenschule in Jüterbog. Der Beruf des Lehrers war ihm Berufung, seine Leidenschaft aber blieb die Malerei. Er arbeitete mit unterschiedlichen Techniken wie Aquarell, Acryl und Öl, aber auch Linol- und Holzschnitt, besuchte Kurse bei Prof. Schamal und Jürgen Melzer und widmete sich auch der Portraitmalerei.

Thematisch ist er sich treu geblieben. Viele Motive brachte er von seinen Reisen mit, ein immer wiederkehrendes Motiv sind Schlenzer und seine Umgebung, auch das Logo des Bergdorfes, die Ortsschilder, mit denen Besucher auf der Fläming-Skate begrüßt und verabschiedet werden, und die beiden großformatigen Tafeln für das jährliche Dorffest, die auch in der Ausstellung zu sehen waren, sind Teil seines Schaffens. So ist er im Dorf auch optisch immer präsent.

Im Mittelpunkt seines Lebens und seiner Arbeit steht seine Familie, vor allem seine Frau Almuth, die er immer wieder gezeichnet und gemalt hat. Auch Freunde und „lokale Größen“, wie den Lokalhelden August Krause, hat er auf die Leinwand gebannt.